In Kooperation mit der Hundeschule hundgerecht von Marsha Jung habe ich ein Seminar zum Thema „ängstliche Hunde“ gehalten. Mir liegen ängstliche Hunde sehr am Herzen, da ich durch meine Hündin Coco weiß, wie schwierig es für diese Hunde ist, mit uns Menschen zu leben.
Das Seminar setzte sich zusammen aus einem 2,5-stündigen Webinar und einem Praxisteil. In dem Seminar ging es darum, was Angst bedeutet, woher sie kommt, welche Prozesse im Körper ablaufen und was jeder Mensch für seinen Hund tun kann. Wisst ihr, dass man schon mit einfachen Dingen das Selbstbewusstsein eines Hundes fördern kann? Überlasst Euren Hunden doch einmal die Wahl ihres Kauartikels, indem Ihr eine Snackbox richtet! Oder fördert sie mental, indem ihr gemeinsam immer schwierigere Denkaufgaben gebt. Coco kann mittlerweile ihren Kong exakt aufstellen, damit die Leckerchen herausfallen und wirft ihn wieder um, damit sie an ihr Essen kommt. Seid kreativ und findet heraus, welche Beschäftigung Eurem vierbeinigen Freund richtig viel Freude bereitet.
Hier könnt Ihr auch einen Blick auf die Homepage von der Spiegel-Bestsellerautorin Christina Sondermann werfen. Ich habe sie schon live gesehen und habe hier richtig tolle Beschäftigungsideen für mich mitgenommen. Auf ihrer Seite findet Ihr viele tolle Möglichkeiten, mit einfachen Alltagsgegenständen Euren Hund zu fördern und auszulasten.
Im Praxisteil gestalteten wir ein Menschenfeld mit freiwilligen Teilnehmern unserer Trainerstudenten. Ziel des Menschenfelds ist, dass die Hunde gute Erfahrungen mit Menschen sammeln, indem sie lernen, dass sie nicht bedroht werden und auf ihre Bedürfnisse eingegangen wird. Außerdem führt die Bezugsperson ihren Hund durch das Menschenfeld, was wiederum die Bindung fördert. Der Hund darf selbstbestimmt erkunden, seine Grenzen austesten und seine eigene Angst überwinden. Das baut Selbstbewusstsein auf. Er darf außerdem lernen, dass Menschen durchaus auf seine Körpersprache reagieren und seine Signale zu deuten wissen. So wird er auch weiterhin in seinem freundlichen Umgang bestärkt und merkt, dass er seine Zähne nicht einsetzen muss, um Abstand einzufordern.
Von den 10 teilnehmenden Hunden, hatten einige massive Probleme mit Menschen. Sie bellen sie an oder gehen nach vorne und schnappen ab. Wiederum andere ergreifen die Flucht und wollen einfach nur weg. Während des Menschenfelds hat kein Hund auch nur einmal gebellt geschweige denn nach einem Menschen geschnappt. Im Gegenteil…Sie sind sogar auf die Menschen zu und haben an ihnen geschnuppert oder sogar Leckerchen aus der Hand genommen. Der kleine Terrier Franz, der Angst vor Männern hat, konnte sich am Ende von unseren männlichen Teilnehmern sogar abrufen lassen!
Wenn Ihr mehr über die Körpersprache der Hunde erfahren wollt, dann kann ich Euch das Buch von Turid Rugaas – „die Beschwichtigungssignale der Hunde“ sehr empfehlen.
Das Seminar hat mir mal wieder gezeigt, wie mutig diese Hunde doch eigentlich sind, denn alle werden tagtäglich mit ihrer Angst konfrontiert und geben trotzdem ihr Bestes im Alltag…das tun sie für uns und das sollten wir wertschätzen.
Und außerdem haben alle verstanden, wie wichtig es ist, auch die Sprache der Hunde zu verstehen, ihnen Raum zu geben, sie nicht zu bedrängen oder zu bedrohen, sondern freundlich einzuladen, denn nur so kann Vertrauen von den Hunden zu den Menschen entstehen.