Fani

Fani

Die Hündin, mit der alles begann..

Wie alles begann…

Fani war die erste meiner Hunde. Sie kam mit vier Jahren durch einen Tierschutzverein aus Kroatien zu mir. Vom ersten Tag an war sie einfach nur pflegeleicht, als hätte sie sich auf die Adoption vorbereitet. Sie war ein Familienhund, unkompliziert, begleitete mich zur Uni und nahm am Studentenleben teil. Alle liebten sie, denn sie wusste immer, was man von ihr wollte, auch ohne Kommandos oder Hundeerfahrung. Fani ebnete den Weg für alle anderen Hunde und durch sie bin ich bis heute dem Tierschutz zugewandt. Was für tolle Hunde auf uns warten!

Ein Hund, der von allen geliebt wurde…

Wir nannten sie liebevoll „Streber“ und mit der Zeit fühlte sich Fani auf dem Dorf wohler als in der trubeligen Stadt, sodass sie bei meinen Eltern dauerhaft einzog. Auch dort war es super für sie und sie freute sich vor allem auf das Rentnerdasein zusammen mit meiner Oma, die ebenfalls im Haus lebt. Hätte ich meinen Weg als Hundetrainerin eingeschlagen, wenn Fani nicht so unkompliziert gewesen wäre? Das weiß ich nicht, aber ich bin dankbar, dass sie so eine tolle Lehrerin war, die geduldig mir das Hunde 1×1 beigebracht hat.

Austin

Austin

Der Hund, der mich zum Grübeln brachte...

Ein Hund wie kein anderer…

Ich liebe alle meine Hunde, aber als der vierjährige Austin 2015 aus Spanien zu uns kam, wurde alles anders. So kann man das wohl am besten beschreiben. Er ist ein spanischer Tierschutzhund und hat das Aussehen und den Charakter eines Scottish Deerhounds und oder Herdenschutzhundes. Das weiß man ja nicht so genau. Ich merkte schnell, dass Austins und meine Vorstellungen eines friedlichen Zusammenlebens in eine andere Richtung gingen. Ich wollte einen perfekten Hund, der kommt, wenn man ihn ruft, sich mit allen anderen Hunden versteht, nicht jagt, super an der Leine läuft und quasi meine Gedanken lesen kann.

Ein Hund mit Ansprüchen…

Austins Ansicht nach war es selbstverständlich zu bellen, wenn er was wollte oder nicht wollte. Er lief nicht weiter oder sprang in die Leine, wenn er etwas sah und rannte mich dreimal um, als er andere Hunde begrüßte. Spazierengehen wurde zur Qualitytime für Austin, und das am liebsten ungestört alleine ohne mich. So lebten wir ca. ein Jahr…bis ich mir eines Tages die Frage stellte, ob ich ihn abgeben soll oder mich mit ganzer Kraft bemühe, an unserer Beziehung zu arbeiten. Ich entschied mich für letzteres und besuchte Seminare, las Bücher, schaute Filme, probierte verschiedene Hundetrainerinnen aus und schlussendlich machte ich sogar die Ausbildung zur Hundetrainerin, um ihm und mir gerecht zu werden.

Ein Hund, der mich anspornt…

Heute, fast sieben Jahre später, würde ich sagen, dass ich Austin meinen persönlichen Werdegang zu verdanken habe. Er hat mir so geduldig zu verstehen gegeben, dass wir entweder gemeinsam einen Weg finden oder er nicht mitspielt. Er lehrte mich Geduld, Ruhe, Konsequenz und auch nachzugeben, wenn ich einen Fehler machte. Was soll ich sagen, die Mühe hat sich gelohnt. Ich arbeite nun als Hundetrainerin! Und Austin? Er genießt mit mir die Spaziergänge, wir unternehmen Ausflüge, fahren zusammen in den Urlaub, er weist unsere Pflegehunde in unseren Alltag ein und wir erleben viele lustige, gemeinsame Momente. Nur seine Leidenschaft für die Fährtenarbeit ist noch etwas ausbaufähig. Da versteckt er sich lieber, lässt sich suchen, reich belohnen und andere die Arbeit erledigen…er ist halt ein schlauer Kerl.

Mia

Mia

Die Hündin, die mich bezauberte..

Ein Hund mit Humor…

Nicht alle meine Hunde können von sich behaupten, dass Humor ihre Stärke ist. Mia kann das… Wenn ich heute an Mia denke, dann muss ich immer noch lächeln. Sie war der lustigste Hund, den ich je hatte… Mia, eine Schäferhund-Beagle-Mix-Dame kam mit vier Jahren als Pflegehund aus Spanien zu mir. Mein Mann und ich sagten immer, Mia war ein Freak. Sie saß nur da und beobachtete alles mit einer Seelenruhe. Wenn wir zu nahe kamen, rutschte sie etwas zur Seite und beobachtete uns weiter. Draußen schlurfte sie immer mit ihren Krallen über die Straße, bis sie auf dem Trottoir ankam. Dann lief sie wieder normal weiter. Ihre kreative Seite kam zum Vorschein, wenn wir weg waren. Sie aß Teile eines Geldbeutels, Schuhe und natürlich mit Vorliebe den Hausmüll! Einmal kauften wir in Wien Kaffee und Schokolade als Weihnachtsgeschenke und stellten sie auf den Schreibtisch. Mia schaffte es, auf den Bürostuhl zu klettern und aß eine Packung Kaffee sowie eine Packung Bruchschokolade… Ihr Lieblingsplatz war der Wäschekorb. Sie gab die lustigsten Laute von sich und wir waren uns sicher, dass sie irgendwann sprechen wird. Das war Mia.

Ein Hund, der sich für uns entschied…

Irgendwann kam eine Adoptionsanfrage für sie und der Termin zur Übergabe sollte nach unserem Urlaub stattfinden. Während wir in Berlin waren, haute Mia meinen Schwiegereltern ab und war verschwunden. Wir brachen den Urlaub ab und suchten sie 6 Tage lang. Keine Spur von ihr weit und breit. Die Adoptanten sagten natürlich ab und siehe da, nach einer Woche ist Mia einfach wieder zurückgelaufen und stand vor unserer Haustüre. Die Freude war riesengroß als sie uns sah und wir adoptierten sie am gleichen Tag. Das hat sie gut gemacht oder etwa nicht? Ich hatte die schönste Zeit mit ihr. Sie mochte alle Hunde, durfte mich immer mit zur Uni begleiten, war im Urlaub mit dabei, half uns beim Renovieren unseres Hauses und brachte Austin alles bei, was er so wissen musste, um bei uns gut zurecht zu kommen. Dabei hatte sie immer den Schalk im Nacken. Sie liebte es, Austin zu ärgern oder sich zu verstecken, rutschte auf dem Rücken einen schneebedeckten Berg herunter, lag im Wäschekorb oder schaute schuldbewusst zu Austin, wenn sie etwas kaputt machte Auch heute denke ich noch oft an sie. Sie wäre eine so tolle Co-Trainerin an meiner Seite geworden, doch ihre Aufgabe war es, den Weg für alle meine weiteren Hunde zu ebnen und das hat sie super geschafft. Ich bin nur froh, dass niemand ihre Liebe zum Hausmüll teilt.

Coco

Coco

Die Hündin, die ich bewundere...

Ein Hund, der gefangen ist…

Coco kam mit neun Jahren aus Spanien zu mir. Sie war ein Hund, der salopp als Angsthund bezeichnet wird. Cocos Geschichte rührt mich bis heute. Sie wurde als Welpe mit ihrer Mutter und den Geschwistern eingefangen und in ein spanisches Tierheim gebracht, dort trennte man Coco und ihre Schwester Colette von ihrer Mutter und den anderen Geschwistern. Die beiden waren von nun an auf sich alleine gestellt. So verging Jahr um Jahr, niemand wollte sie. Sie sahen viele Jahre nur ihren Zwinger, bis sie zu einer Tierschützerin kamen. Doch auch dort interessierte sich niemand für die beiden, bis sie neun Jahre alt waren. Sie hatten weder direkten Kontakt zu anderen Hunden, noch zu Menschen, Autos, ihrer Umwelt… Ich entschied mich eine der beiden Hündinnen zu adoptieren und so zog Coco mit neun Jahren bei uns ein. Bis dahin dachte ich: „Ach, das bekommen wir schon hin. Wir kennen uns aus mit schüchternen Hunden!“ Wie wunderbar optimistisch wir doch waren….bis wir Coco kennen lernten. Sie hatte solche Angst, dass sie anfangs lospinkelte, als sie uns sah. Sie konnte fast eine Woche keinen Kot absetzen, weil sie wie versteinert auf ihrem Platz in einer Ecke saß und sich nicht bewegte. Sie fraß nur nachts – allein, trank nur, wenn der Napf neben ihrem Platz stand und schlotterte furchtbar mit den Zähnen. Mit der Zeit fand ich heraus, dass Coco das Deprivationssyndrom hat und sich neophob verhält. Das ist eine Entwicklungsstörung, was es ihr schwer macht, auf Reize reagieren zu können.

Ein Hund, der die Welt entdeckt…

So fing das Training an, Coco kämpfte sich eisern Stück für Stück zurück ins Leben. Ich wollte ihr unbedingt zeigen, dass das Leben nicht nur traurig und furchtbar ist, sondern auch schön und lebenswert sein kann. Sie lernte meinem Mann und mir zu vertrauen und dass Spazieren gehen Spaß machen kann. Trotzdem gibt es bis heute diese Tage, an denen die Angst überwiegt. So liegt sie immer noch nur in Ecken, hat Panik bei Kindern – auch wenn sie nur deren Stimmen hört – und das Körpergefühl ist noch etwas ausbaufähig. Was aber viel mehr zählt, was Coco alles erreicht hat. Sie ist ein richtiger Knobelmeister, liebt sämtliche Denkaufgaben und ist total verschmust…zu anderen Hunden ist sie sehr freundlich und freut sich, wenn ihre Freunde zu Besuch kommen. Außerdem ist sie ein Fährtenprofi und findet jeden Menschen, der sich versteckt. Cocos Geschichte steht für das Leben vieler Tierschutzhunde. Man nennt sie Angsthunde, weil sie hier mit unserem Leben überfordert sind. Ich sehe das anders! Diese Hunde geben jeden Tag ihr Bestes, bei uns anzukommen, nicht aufzugeben, durchzuhalten, sich der Furcht entgegen zu stellen…Es wäre nicht fair, sie auf diese Angst zu reduzieren, denn eigentlich leisten sie Großartiges.

Was meint Du? Ist Coco nicht mein mutigster Hund?