Der Do Khyi Aramis kam zu mir ins Training mit der Aussage, dass er keine Hunde dulde. Tatsächlich meinte es Aramis auch sehr ernst und hielt andere Hunde auf Abstand, indem er gegen die Leine rannte oder auch einmal zubiss. Das Fazit einiger Hundetrainer*innen war, dass Aramis dominant sei oder nicht in der Lage ist, Hundekontakte zuzulassen. Eva fuhr also jeden Tag mit ihm an entlegene Orte, an der sie Hunde schon auf sehr große Distanz ausmachen konnte, um diese zu meiden. Ich beschloss trotzdem oder gerade deshalb mit ihm und Eva zu arbeiten, mit dem Ziel, ausgewählte Freunde für ihn zu finden und andere, fremde Hunde in Ruhe zu passieren.
Das Training fand in kleinen Schritten für Hund und Mensch statt, stets mit körpersprachlichen Signalen und positiver Bestärkung.
Eva übte über Monate konsequent mit ihm und blieb einfach dran. Sie passte sich an seine Geschwindigkeit des Lernens an und ermutigte ihn im Training. Aramis konnte immer besser an anderen Hunden vorbei gehen und dabei entspannt bleiben. Wie es der Zufall so will, zog vor nicht allzu langer Zeit eine neue Hündin in die Wohnung der Tochter ein. Ab da war klar, dass wir versuchen müssen, die beiden zusammenzuführen. Mit unglaublichem Einfühlungsvermögen und einer Hartnäckigkeit, die Aramis in nichts nachsteht, trainierte Eva mit ihm, ihrer Tochter und deren neuer Hündin Smila.
Wollt ihr wissen, was in kurzer Zeit daraus geworden ist? Dann schaut Euch einfach das Video an. Jeden Tag entwickelt sich die Freundschaft etwas weiter.
Und Aramis, der es gewohnt war, jeden Hund umzurennen oder zu apportieren, macht hier eine richtig gute Figur, oder was meint ihr? 🙂
An diesem Beispiel seht Ihr, wie wichtig es ist, jedem Hund eine Chance auf Veränderung zu geben und vor allem, dran zu bleiben und nicht aufzugeben. Wir trainieren auf jeden Fall weiter mit ihm und sind gespannt, was noch alles in dem großen Bub steckt.